gefaltet holzschnitzerei perathoner

eine ebene einzuschneiden oder zu falten, verformt ein zweidimensionales element in eine komplexe struktur, die räume der verdichtung und der leere ausformt. es entstehen so ungeahnte räumlichkeiten, wobei die oberfläche tiefe, bewegung und volumen gewinnt. im fall des ateliers von ulrich perathoner folgt die form des gebäudes den gesten des holzkünstlers, dem schnitzen und falten – wie ein holzblock, der kurz davor ist, in eine skulptur verwandelt zu werden. damit zitiert das projekt, das aus einem wettbewerb hervorgegangen ist, die in gröden seit jahrhunderten bestehende kulturtechnik des schnitzhandwerks und hebt sich doch deutlich von den übrigen bauwerken des tals ab. dank seiner besonderen geometrie erscheint der baukörper facettenreich und zusätzlich akzentuiert durch die schindeln, mit denen er komplett bedeckt ist. deren holz kann nachreifen und seine farbkraft im laufe der jahreszeiten verändern, um dem projekt genau jene patina zu verleihen, die das vergehen der zeit sichtbar macht. die tragende struktur der holzschnitzerei ist das ergebnis des zusammenwirkens von handwerkern und unternehmen vor ort, die die absicht hatten, gemeinsam an verschiedenen neuen ansätzen zu experimentieren. die struktur basiert auf selbst tragenden dreieckselementen, in die eine dachrinne für das auffangen von regenwasser integriert ist. diese konstruktiven dreiecke sind sowohl von aussen als auch im inneren des gebäudes sichtbar und spürbar.

holzschnitzerei perathoner